LEA
Fakultät für Informatik der Technischen Universität München
Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen
Postadresse: 80290 München; Hausadresse: Arcisstr.21, 80333 München

Oberseminar Theoretische Informatik SS 2000

Brauer, Esparza, Khuri, Mayr, Steger

Mittwochs um 14:00 Uhr s.t., Raum S2229

[Zusammenfassung des nächsten Vortrags (Mittwoch, 26. Juli 2000)]

*Mi,10.5.2000
Christine Röckl
Über die Prozeßanalyse in Higher Order Abstract Syntax
Theorembeweiser wie Isabelle oder Coq unterscheiden zwei Argumentationsebenen. Auf einer durch die Implementierung bereitgestellten "Metalogik" lassen sich "Objektlogiken" formalisieren, in denen Datenstrukturen definiert, und auf deren Basis Beweise abgeleitet werden können. Programmiersprachen oder Kalküle können vollständig auf der Objektebene eingeführt werden, aber auch unter Verwendung der funktionalen Mechanismen der Metaebene.
Der erste Ansatz, das deep embedding, wird üblicherweise dann verwendet, wenn vorwiegend theoretische Aspekte über die zu untersuchende Sprache gezeigt werden sollen. Ein Hauptnachteil ist, daß der Ansatz die Einführung von Substitutionen notwendig macht, um Alphakonversion sowie Betareduktion zu implementieren.
Der zweite Ansatz, das shallow embedding, benutzt die funktionalen Mechanismen zur Alphakonversion und Betareduktion der Metaebene, und vermeidet dadurch die Einführung von Substitutionen. Gerade für das Beweisen über konkreten Programmen ist dieser Ansatz geeignet. Allerdings bringt auch er Probleme mit sich: (1) Die Formalisierung beinhaltet "exotische" Programme; und (2) es gibt kein funktionierendes strukturelles Induktionsprinzip mehr.
Um nun genau die Menge der korrekten Formalisierungen in higher order abstract syntax (HOAS) sowie ein anwendbares strukturelles Induktionsprinzip zu erhalten, schlagen Despeyroux, Felty und Hirschowitz die Verwendung induktiv definierter Wohlgeformtheitsprädikate vor.
Wir wenden diese Technik an, um die Syntax des Pi-Kalkuels in HOAS zu formalisieren, und um drei essentielle syntaktische Eigenschaften zu beweisen. Die Beweise dieser Eigenschaften sind gerade deshalb interessant, weil sich in ihnen die Verquickung der Objekt- und Metaebene in HOAS stark widerspiegelt. Die Formalisierung sowie alle Beweise wurden in der aktuellen Version von Isabelle/HOL durchgefuehrt. Die Skripten stehen unter http://wwwbrauer.informatik.tu-muenchen.de/~roeckl/PI/syntax.shtml zur Verfügung.
Der Vortrag führt grundlegend in das Thema ein. Spezialisierte Kenntnisse über Theorembeweiser sind nicht notwendig.
*Mi,24.5.2000
Mark Scharbrodt
Maintenance Scheduling
This talk concerns a variant of scheduling with limited machine availibility where unavailibility constraints are soft. In contrast to the well known fixed pattern models, the schedulers may assign the jobs at any period of time, however they have to make sure that processing is periodically interrupted in order to allow for machine services such as cleaning, preventive maintenance or other machine check ups. Our model defines a maximum time slack between two machine services. The jobs and the machine services are to be scheduled in such a way that the maximum time slack is never exceeded.
In this talk we consider the approximability status of this scheduling problem. Seen first from a pure theoretical point of view we prove the existence of a polynomial time approximation scheme in the constant machine case and of an asymptotic polynomial time approximation scheme in the variable machine case. As negative results we prove that an FPTAS resp. PTAS cannot exist, unless P = NP. In regard to the practical applications of the problem we consider the online version of the problem and show that a simple LIST--type algorithm achieves a worst case ratio of 2.
*Di,30.5.2000, 13:00
Thomas Bayer (Universität Kaiserslautern)
Ein Algorithmus zur Berechnung des Durchschnittes von Invariantenringen
Es wird ein Algorithmus vorgestellt, der den Durchschnitt von zwei Invariantenringen von endlichen Matrixgruppen berechnet, vorausgesetzt, daß die Ordnungen der beiden Matrixgruppen nicht von der Charakteristik des Grundkörpers geteilt werden. Zusammen mit der Tatsache, daß Invariantenringe von zyklischen Matrixgruppen über algebraisch abgeschlossenen Körpern ohne Gröbner Basen berechnet werden können, ergibt sich eine alternative Methode zur Berechnung von Invariantenringen. Weiters soll auf eine mögliche Erweiterung zur Berechnung des Durchschnittes von durch endlich viele homogene Polynome erzeugten Unterringe des multivariaten Polynomringes hingewiesen werden. Das Problem, ob der Durchschnitt solcher Unterringe endlich erzeugt ist, ist aber noch offen.
*Mi,31.5.2000
Hannah Bast (Max-Planck-Institut für Informatik)
On Scheduling Parallel Tasks at Twilight
We consider the problem of processing a given number of tasks on a given number of processors as quickly as possible when only vague information on the processing times of the tasks is available in advance. The tasks are assigned to the processors in chunks consisting of several tasks at a time, and the difficulty lies in finding the optimal tradeoff between the processors' load balance, which is favoured by having small chunks, and the total scheduling overhead, which will be the lower the fewer chunks there are.
We argue why traditional approaches like competitive or probabilistic analysis are inappropriate to model the uncertainty inherent to this kind of online problem, and present a novel approach that captures the issues of both incomplete and imprecise information while maintaining the amenability to mathematical analysis.
We exemplify the power of our approach by a problem from automatic loop parallelization, for which a large variety of heuristics have been proposed in the past, but hardly any rigorous analysis has previously been known.
*Mi,7.6.2000
Anusch Taraz (Humboldt-Universität zu Berlin)
Randomisierte Algorithmen zur Erzeugung spezieller Graphenklassen
Wie generiert man zufällige Graphen mit bestimmten Eigenschaften? Wir betrachten das folgende einfache Verfahren, das Graphen erzeugt, die keine Dreiecke enthalten und diesbezüglich maximal sind. Beginnend mit dem leeren Graphen auf n Knoten wählt man in jedem Schritt eine Kante zufällig aus und fügt sie - falls dabei kein Dreieck entsteht - zu dem Graphen hinzu. Das Verfahren endet, wenn alle Kanten ausprobiert worden sind.
Offensichtlich ist das Endergebnis ein maximaler dreiecksfreier Graph. Seine Kantenanzahl kann zwischen linear (z.B. bei einem Stern) und quadratisch (z.B. bei einem vollständig bipartiten Graphen mit gleich großen Klassen) liegen, je nachdem in welcher Reihenfolge die Kanten ausprobiert wurden. Erdös, Suen und Winkler konnten aber beweisen, daß die Kantenanzahl fast immer eine Größenordnung von n^{3/2} hat. Sie zeigten allerdings auch, daß das (scheinbar) restriktivere Verfahren, bei dem nicht nur Dreiecke, sondern alle Kreise ungerader Länge verboten werden, fast immer quadratisch viele Kanten hervorbringt.
Um diese überraschende Tatsache besser zu verstehen, regte Erdös die allgemeine Betrachtung des Problems an, bei der statt eines Dreiecks ein beliebiger Graph verboten wird. Im Vortrag zeigen wir, daß sich hier für eine große Klasse von Graphen eine ähnlich präzise Vorhersage der Kantenanzahl machen läßt, und erörtern, warum dies in gewisser Weise für beliebige Graphen nicht machbar sein wird.
*Mi,21.6.2000
Jochen Alber (Universität Tübingen)
Fixed Parameter Algorithms for Planar Dominating Set and Related Problems
We present an algorithm for computing the domination number of a planar graph that uses O(c^{\sqrt{k}} n) time, where k is the domination number of the given planar input graph and c is a constant.
To obtain this result, we show that the treewidth of a planar graph with domination number k is O(\sqrt{k}). This can be done by constructing appropriate separators of small size. The algorithm then builds a corresponding tree decomposition, and uses the tree decomposition to compute the domination number and a minimum size dominating set.
The same technique can be used to show that the disk dimension problem (find a minimum set of faces that cover all vertices of a given plane graph) can be solved in O(c_1^{\sqrt{k}} n) time for c_1=2^{6\sqrt{34}}. Similar results can be obtained for some variants of dominating set, e.g., independent dominating set.
*Mi,28.6.2000
Michal Mnuk
Polynome, Graphen und Färbbarkeit
*Mi,5.7.2000
Peter Rossmanith
Neues über Dominating Sets für Planare Graphen
Vor zwei Wochen wurde bereits von Jochen Alber ein Algorithmus vorgestellt, der einen Dominating Set der Größe k in nur O(1)^sqrt(k) Schritten finden kann, falls der Graph planar ist. Dieser Vortrag bringt zwei Ergänzungen. Die erste ist eine Problemkernreduktion, also ein polynomieller Algorithmus, der das Problem auf einen Graphen zurückführt, dessen Größe nur noch polynomiell in k ist. Dann folgt noch ein neuer Algorithmus, der das selbe Problem löst, aber einige Vorteile bietet. Er basiert wieder auf Separatoren, aber auf wesentlich einfacheren, die im Vortrag vorgestellt werden können. Die Laufzeit ist aber ebenfalls besser. Diese Arbeit entsteht zusammen mit Jochen Alber.
*Mi,12.7.2000
Marcus Hutter (BrainLAB GmbH)
Error Bounds for Universal Solomonoff Sequence Prediction
Several new relations between universal Solomonoff sequence prediction and informed prediction and general probabilistic prediction schemes will be proved. Among others, they show that the number of errors in Solomonoff prediction is finite for computable prior probability, if finite in the informed case, where the prior is known. Deterministic variants will also be studied. The most interesting result is that the deterministic variant of Solomonoff prediction is optimal compared to any other probabilistic or deterministic prediction scheme apart from additive square root corrections only. This makes it well suited even for difficult prediction problems, where it does not suffice when the number of errors is minimal to within some factor greater than one. Solomonoff's original bound and the ones presented here complement each other in a useful way.
Keywords: induction; Solomonoff,Bayesian,deterministic prediction; Kolmogorov complexity.
*Mi,19.7.2000
Jens Gramm (Universität Tübingen)
Neue Obere Schranken für MAX-2-SAT und ihre Anwendung auf MAX-CUT
Das Maximum 2-Satisfiability Problem (MAX-2-SAT) ist: Gegeben eine Boolsche Formel in 2-KNF, finde eine Belegung, unter der eine möglichst grosse Anzahl von Klauseln erfüllt wird. MAX-2-SAT ist MAX-SNP-vollständig und wurde bisher vor allem hinsichtlich approximativer (Polynomzeit-) Algorithmen untersucht, hinsichtlich exakter (Exponentialzeit-) Algorithmen nur als allgemeineres MAX-SAT Problem.
In diesem Vortrag stellen wir einen exakten Algorithmus vor, der MAX-2-SAT in Laufzeit poly(L) 2K/5 löst, wobei K die Anzahl der Klauseln und L ihre Länge ist. Da wir in unserer Analyse nur Klauseln zählen, die genau zwei Literale enthalten, folgt daraus eine Schranke von poly(L) 2L/10. Unsere Ergebnisse verbessern deutlich bisherige Schranken, die für das allgemeine MAX-SAT Problem bekannt sind: in Bezug auf K eine Schranke von poly(L) 2K/3.44, in Bezug auf L eine Schranke von poly(L) 2L/6.89. Dabei sind unser Algorithmus und seine Analyse einfacher als frührere MAX-SAT Algorithmen.
Durch Anwendung unserer Algorithmen auf das (MAX-SNP-vollständige) Maximum Cut Problem (MAX-CUT) zeigen wir, dass es in Laufzeit poly(L) 2M/3 gelöst werden kann, wobei M die Anzahl der Kanten im gegebenen Graphen ist. Besonders interessant ist dies Ergebnis für dünne Graphen.
Gemeinsame Arbeit mit Edward A. Hirsch (St. Petersburg), Rolf Niedermeier (Tübingen) und Peter Rossmanith (München).
*Mi,26.7.2000
Martin Skutella (TU Berlin)
On the single source unsplittable min-cost flow problem
We consider the following single source unsplittable flow problem with costs: A set of commodities must be routed simultaneously from a common source vertex to certain destination vertices in a given graph with capacities and costs on the edges; for each commodity, there is a specified demand that must be routed unsplittably (on a single path) from the source to its destination; the flow value on any edge in the graph must not violate its capacity and the total cost of the flow must not exceed a given budget.
This problem has been introduced by Kleinberg; it contains and can thus be seen as a generalization of several NP-complete problems from various areas in combinatorial optimization such as packing, partitioning, scheduling, load balancing, and virtual-circuit routing problems.
Recently, Kolliopoulos and Stein and later Dinitz, Garg, and Goemans developed algorithms improving the first approximation results of Kleinberg for various variants of the problem. In these algorithms, the capacity constraints are relaxed or eluded, either by allowing a bounded violation of edge capacities, or by routing only a subset of demands, or by routing all commodities in several rounds. However, none of the developed techniques is capable of providing solutions without relaxing the cost constraint; so far, all known approximation algorithms for the problem with costs are bicriteria approximations.
For the optimization versions of the problem mentioned above, we give the first approximation results without relaxing the cost constraint. Moreover, all results presented in this paper dominate the best previously known bicriteria approximations. At the core of our approximation algorithms is a procedure that, given a splittable flow satisfying all demands and respecting capacities of edges, computes an unsplittable solution without increasing cost such that the sum of all but one demand routed across any edge is less than twice the flow value on this edge in the splittable flow. These results partly build upon techniques developed by Kolliopoulos and Stein and Dinitz, Garg, and Goemans.
Finally, we give the currently best known results on the hardness of approximation for several variants of the problem under consideration (even without costs).

Martin Raab Last modified: Tue Jul 25 13:01:18 METDST 2000