LEA
Fakultät für Informatik der Technischen Universität München
Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen
Postadresse: 80290 München; Hausadresse: Arcisstr.21, 80333 München

Oberseminar Theoretische Informatik WS 00/01

Brauer, Esparza, Mayr, Steger

Mittwochs um 14:00 Uhr s.t., Raum S2229

[Zusammenfassung des nächsten Vortrags (Mittwoch, 21. Februar 2001)]

*Mi,6.12.2000
Stefan Schwoon
Ein Modelchecker für rekursive Programme
Pushdown-Systeme können als ein Modell für sequentielle Programme mit (rekursiven) Prozeduren betrachtet werden. In meinem letztjährigen Vortrag wurden effiziente Algorithmen zur Analyse von Pushdown-Systemen vorgestellt, die die Grundlage eines Modelcheckers für besagte Programme sind. Der Modelchecker benutzt eine Mischung von Operationen auf Pushdown-Systemen und Binary Decision Diagrams (BDDs), um Kontrollfluß bzw. Variablenübergänge effizient darzustellen. Es werden einige Beispiele gezeigt und vorläufige Ergebnisse präsentiert.
*Mi,13.12.2000
Jens Ernst
A Spectral Approach to Clustering Gene Expression Profiles
Modern DNA microarray-based methods of gene expression profiling have advanced to the point where the simultaneous monitoring of tens of thousands of genes has become feasible. Studying gene expression levels in genomic-scale timecourse experiments may yield valuable information on gene function. But at the same time this induces hard computational problems, cluster analysis on noise-contaminated data being among the most prominent. We present an $\tilde{O}(n^2)$-algorithm for clustering objects non-hierarchically by their pairwise similarity, along with a complete probabilistic analysis.
*Mi,24.1.2001
Markus Holzer
The Complexity of Tensor Calculus
Tensor calculus over semirings is shown relevant to complexity theory in unexpected ways. First, evaluating well-formed tensor formulas with explicit tensor entries is shown complete for $\oplus\P$, for $\NP$, and for $\#\P$ as the semiring varies. Indeed the permanent of a matrix is shown expressible as the value of a tensor formula in much the same way that Berkowitz' theorem expresses its determinant. Second, restricted tensor formulas are shown to capture the classes $\LOGCFL$ and $\NL$, their parity counterparts $\oplus\LOGCFL$ and $\oplus\L$, and several other counting classes. Finally, the known inclusions $\NP/\poly \subseteq \oplus\P/\poly$, $\LOGCFL/\poly \subseteq \oplus\LOGCFL/\poly$, and $\NL/\poly \subseteq \oplus\L/\poly$, which have scattered proofs in the literature (Valiant \& Vazirani 1986; G{\'a}l \& Wigderson 1996), are shown to follow from the new characterizations in a single blow. As an intermediate tool, we define and make use of the natural notion of an algebraic Turing machine over a semiring $\mathcal{S}$.
*Mi,31.1.2001
10:00
Sven Kosub (Universität Würzburg)
Komplexität von Partitionen
Die klassische Komplexitätstheorie untersucht in erster Linie die Komplexität von Mengen, d.h. von Zerlegungen (Partitionen) einer Grundmenge in zwei Teile. Häufig werden aber natürliche Fragestellungen viel angemessener durch Zerlegungen in mehr als zwei Teile abgebildet. Eine besonders interessante Klasse solcher Fragestellungen sind Klassifikationsprobleme für Relationen. Zum Beispiel definiert eine Binärrelation R typischerweise eine Zerlegung der Menge aller Paare (x,y) in vier Teile, klassifizierbar danach, ob R(x,y) und R(y,x), R(x,y) aber nicht R(y,x), nicht R(x,y) aber dafür R(y,x) oder weder R(x,y) noch R(y,x) gilt. Anhand von Klassifikationsproblemen für konkrete Relationen, wie der Einbettbarkeit von Graphen und der (Nicht-)Folgerbarkeit für aussagenlogische Formeln, werden im Vortrag Instrumente für eine qualitative Analyse der Komplexität von Partitionen, die von NP-Relationen erzeugt werden, in Form der Booleschen Hierarchie der NP-Partitionen und ihrer Erweiterungen vorgestellt.
*Fr,2.2.2001
10:00
Peter Ullrich (Univarsität Duisburg)
Rationale Punkte und das Hasse-Prinzip
*Mi,7.2.2001
Martin Kutrib (Universtität Giessen)
Zeit, Dimension, Nichtdeterminismus: Hierarchien zwischen Real- und Linearzeit
Viele Ergebnisse für Turingmaschinen mit höchstens linearer Zeitbeschränkung stammen aus den Anfangszeiten der Komplexitätstheorie. Während für fast alle nichtdeterministischen Modelle und deterministische Einband-Maschinen bekannt ist, daß die Realzeit- und Linearzeitklassen zusammenfallen, ergeben sich signifikante Unterschiede für deterministische Maschinen mit mindestens zwei Bändern: Hier sind die Realzeitklassen jeweils echt in den Linearzeitklassen enthalten.
Für den Bereich dazwischen liefern die Zeithierarchiesätze keine Antwort. Z.B.\ ist für $k$-Band-Turingmaschinen die echte Inklusion $\dtime_k(t_1)\subset \dtime_k(t_2)$ bekannt, sofern $k\geq 2$, $t_1\in o(t_2)$ und $t_2$ zeitkonstruierbar sind. (Für Mehrband-Maschinen muß $t_1\cdot \log(t_1) \in o(t_2)$ gelten.) Die Hierarchiebedingung $t_1\in o(t_2)$ wird aber aufgrund der Möglichkeit zur linearen Beschleunigung zur kleinst\-mög\-lich\-en. Es gilt bekanntlich $\dtime(t)=\dtime(Lin(t))$ für Mehrband- und $k$-Band-Maschinen, sofern $t\geq c\cdot n$ mit $c>1$ ist. Andererseits sind damit wegen der Bedingung $c>1$ ebenfalls keine Aussagen über den Bereich zwischen Real- und Linearzeit möglich.
Im Vortrag werden Zeitschranken der Form $n+r(n)$ mit sublinearen Abbildungen $r$ betrachtet.
Für alle Dimensionen $d\in\N$ existiert eine unendliche, echte Zeithierarchie über die $r$. Andererseits läßt sich für alle $r$ zwischen $1$ und $n^{\frac{1}{d}}$ eine echte Hierarchie über die Dimensionen zeigen.
Als dritte Ressource neben Zeit und Dimension wird schließlich der Grad des Nichtdeterminismus behandelt. Die bekannte Realzeit-Hierarchie über die Anzahl der zulässigen nichtdeterministischen Schritte wird auf beliebige Dimensionen erweitert. Für einen fixierten Grad des Nichtdeterminismus zwischen $1$ und $\log(n)$ existiert auch in diesem Fall eine echte Hierarchie über die Dimensionen.
Das Verhältnis zwischen den Zeitschranken und dem Grad des Nichtdeterminismus kann insofern gelöst werden, daß eine Hierarchie über den Nichtdeterminismus für jedes $r$ zwischen $1$ und $n^{\frac{1}{2}}$ nachgewiesen wird.
*Mi,22.7.1998
Martin Beaudry (Université Sherbrooke, Quebec, Canada)
Computing with groupoids and loops
Groupoids are unrestricted binary algebras. The subclass of associative algebras (semigroups and monoids) has been extensively studied; finite semigroups recognize exactly the regular languages. For at least a decade it has been known that finite groupoids recognize exactly the context-free languages; we survey research which has been aimed at finding which languages are recognized by some significant subclasses of groupoids. We concentrate in particular on loops, which can be seen as the non-associative counterpart to groups: they are defined in the same way, except that we lift the constraint that the operation be associative; loops recognize exactly those regular languages which are open for the Hall topology.

Martin Raab Last modified: Fri Feb 16 13:39:18 MET 2001